Städtebauliche Herausforderungen
Mit dem Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung CongressCultureCity (CCC) möchte die Landeshauptstadt die Innenstadtquartiere "Westliche Innenstadt" (St. Johann) und "Alt-Saarbrücken-Tallage" aufwerten. Über 100 Millionen Euro werden in 10 Teilprojekten in die Aufwertung der Saarbrücker Innenstadt und Alt-Saarbrückens investiert. Saarbrücken wird belebter, sicherer, digitaler und grüner.
Durch das Projekt, das mit dem Land entwickelt wurde und gemeinsam durch Bund, Land und Stadt finanziert wird, wird das Umfeld der Congresshalle attraktiver, hier ist insbesondere die Aufwertung der Viktoriastraße hervorzuheben. Die Sicherheit auf den Wegen zu Bahnhof, Hotels und Parkplätzen wird durch eine neue digital gesteuerte Beleuchtung verbessert.
Mit dem Projekt werden Alt-Saarbrücken und St. Johann durch eine aufgewertete Luisenbrücke besser vernetzt, durch das Projekt werden neue Radwege und mehr Stadtgrün entstehen, Flächen werden entsiegelt, der Bürgerpark aufgewertet. Die Landeshauptstadt ist dankbar, dass das Land das Projekt unterstützt und über die Congressgesellschaft CCS, bei der das Land neben der Stadt Mehrheitsgesellschafter ist, die Verantwortung für den Erweiterungsbau übernimmt.
Der räumliche Umgriff des Modellvorhabens erstreckt sich über die beiden Innenstadtquartiere "Westliche Innenstadt" (St. Johann) und "Alt-Saarbrücken-Tallage". Diese beiden Stadtteile werden durch die Barrierewirkung von Stadtautobahn und Saar funktional und baulich voneinander getrennt. Zentral im Modellgebiet liegt die denkmalgeschützte Congresshalle aus den 1960er Jahren.
Der Standort schließt an den zentralen Geschäfts- und Dienstleistungsbereich Saarbrückens mit einer Vielzahl von Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an. Die neuen Angebote sollen mit bestehenden Strukturen in den Innenstadtquartieren vernetzt werden, um Funktionsverlusten vorzubeugen. Im Modellgebiet gilt es einerseits die Erreichbarkeit und Übersichtlichkeit des Verkehrsnetzes sicherzustellen und weiter zu optimieren, andererseits aber auch die Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer, den Freiraum und die Stadtgestalt zu verbessern.
Ziele des Modellvorhabens
Mehr öffentliche Räume für Fußgänger und Radfahrer sollen entstehen und die Aufenthaltsqualität in den einbezogenen Stadtteilen gesteigert werden
Ziel des Modellvorhabens ist es, bis 2026 beispielhafte Strategien und Ansätze für zukünftige Herausforderungen der Städtebauförderung, wie zum Beispiel den klimagerechten Umbau, die Nachverdichtung und Qualifizierung von bestehenden Stadtstrukturen sowie das Nebeneinander von Gewerbe, Wohnen, Freizeit und Bildung modellhaft zu entwickeln und den sozialen Zusammenhalt in den Städten unmittelbar zu stärken.
Mit dem Modellvorhaben in Saarbrücken sollen die bislang durch Fluss und Autobahn separierten Stadtquartiere funktional, verkehrlich und städtebaulich verknüpft werden. Durch das Einbinden neuer Funktionen und das Verbinden bestehender Strukturen und Angebote gilt es, innovative Entwicklungsimpulse zu setzen und die Innenstadt und den Umweltverbund zu stärken.
Darüber hinaus sollen mehr öffentliche Räume für Fußgänger und Radfahrer entstehen und die Aufenthaltsqualität in den einbezogenen Stadtteilen gesteigert werden. Die erforderliche Nachverdichtung der Saarbrücker Innenstadt soll verträglich gestaltet und unter Berücksichtigung eines integrierten Maßnahmenbündels durchgeführt werden, das u.a. den Anforderungen an Multifunktionalität, Barrierefreiheit, Grünraumentwicklung und Vernetzung, städtischen Klimaschutz und Klimaanpassung, soziale Teilhabe, Baukultur- und Qualität sowie nachhaltige Mobilität gerecht wird.
Die nahegelegenen Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen im Zentrum sowie die zahlreichen Bildungseinrichtungen in Alt-Saarbrücken bieten die Möglichkeit, Kooperationen innerhalb des Quartiers anzustoßen und diese breiten Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen.
Geplante Maßnahmen
Alle geplanten Teilprojekte stehen in einem engen räumlichen Zusammenhang und sind um das denkmalgeschützte Messe-, Kongress- und Kulturform aus den 1960er-Jahren und den Bürgerpark Hafeninsel konzentriert. Dabei sehen gleich mehrere Teilprojekte die Neugestaltung von Verkehrsflächen zu öffentlichem Raum vor, um beispielsweise mindergenutzte Stellplatzareale unter Beachtung von Freiraum- und Klimaaspekten sowie Anforderungen der Barrierefreiheit zu qualifizieren.
Somit wird nicht nur die Aufenthaltsqualität im Stadtraum und der nachhaltige Verkehr gefördert, sondern auch ein Beitrag zur Klimaanpassung und zur Verbesserung der Grünraumversorgung im Quartier geleistet. Zudem sollen unterschiedlichen Beteiligungsformate, insbesondere mit Blick auf junge Erwachsene vor dem Hintergrund der Bildungseinrichtungen in Alt-Saarbrücken, entwickelt und erprobt werden. In Anknüpfung an das Digitalisierungskonzept der Stadt sollen verschiedene Nutzungen mit Mobilitätsaspekten digital vernetzt werden.
IM FOLGENDEN WERDEN DREI PROJEKTANSÄTZE EXEMPLARISCH VORGESTELLT
-
Messe-, Kongress- und Kulturforum
Angedacht ist ein Erweiterungshochbau eines Messe-, Kongress- und Kulturforums zur bestehenden denkmalgeschützten Congresshalle der 1960er-Jahre in der westlichen Innenstadt im Stadtteil St. Johann. Das Messe-, Kongress- und Kulturforum soll als multifunktionale Einrichtung mit einem vielfältigen Angebot konzipiert werden, das überörtliche und lokale Funktionen übernimmt und den Menschen, die in den Innenstadtquartieren leben, lernen und arbeiten, als quartiersbezogenes Forum und Begegnungsort zur Verfügung stehen.
-
Vernetzung im öffentlichen Raum
Die Luisenbrücke und in Weiterführung die Viktoriastraße, als wichtigste und schnellste Verbindung zwischen den Stadtteilen Alt-Saarbrücken und St. Johann sind stark durch den motorisierten Verkehr geprägt und wenig attraktiv für Fuß- und Radverkehre. Sie sollen als städtebaulich funktionale Elemente und attraktive barrierefreie Verbindung der beiden Innenstadtquartiere zur Stärkung der quartiersübergreifenden Vernetzung und nachhaltigen Mobilität im Quartier aufgewertet werden. Dabei soll auch eine Anbindung an das regionale Radverkehrs- und lokale Fußwegenetz hergestellt und die Erreichbarkeit des ebenfalls in diesem Modellvorhaben zu überplanenden und aufzuwertenden Bürgerpark/Hafeninselpark verbessert werden. Eine städtebauliche Integration in das Gesamtkonzept erfolgt über weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für den nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer.
-
Colorful City
Das zu erarbeitende Lichtkonzept zur Minimierung von Angsträumen soll in der fußläufigen Verbindung zwischen dem neuen Messe-, Kongress- und Kulturforums und dem Hauptbahnhof umgesetzt werden. Durch die Entwicklung eines innovativen, digitalen Lichtkonzeptes sollen öffentliche Angsträume minimiert, öffentliche Einrichtungen vernetzt und die soziale Kontrolle und die Aufenthaltsqualität deutlich verbessert werden.
Hierbei spielen auch die Vermeidung von Lichtverschmutzung und Lichtsmog sowie die Reduzierung des Energieverbrauches eine Rolle. Zur Ausarbeitung der Gestaltung der Lichtelemente und Beleuchtung soll das lokale Wissenscluster genutzt werden. Diese Akteurinnen und Akteure sind als Beratende und als Künstlerinnen und Künstler von Beginn an in den Prozess der Ideenfindung und Entwicklung einer lenkenden Lichtkonzeption mit einzubeziehen.
Download
Bei Superbrücken handelt es sich um das Modellvorhaben »CongressCultureCity« im Bundesprogramm »Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung«.