Neugestaltete Begegnungspunkte, mehr Grün im Straßenraum sowie neue Verkehrsführungen sorgen für mehr Aufenthaltsqualität.

Ziel: Mehr Aufenthaltsqualität im Luisenviertel

Das innerstädtische, stark verdichtete Quartier liegt zwischen der Heuduckstraße, Roonstraße, Eisenbahnstraße und Saaruferstraße. Im Quartier gibt es überwiegend eine Mischung aus Gewerbe-, Handel-, Gastronomie in den Erdgeschosszonen und Wohnen in den Obergeschossen. Die Straßen sind teils im Einbahnverkehr, teils in beide Fahrtrichtungen befahrbar und im Querschnitt in Gehweg / Parken und Fahrbahn / Gehweg aufgeteilt.

Der ruhende Verkehr dominiert das optische Bild der öffentlichen Räume. Bedingt durch umliegend angrenzende Arbeitsstandorte verzeichnet das gesamte Quartier einen hohen Parkdruck durch „Fremdparker“ ebenso wie eine hohe Anzahl von Durchgangs- und Schleichverkehren.

Es entsteht der Eindruck, dass sich der Fußgänger sich dem Autoverkehr unterordnen muss. Die starke Belastung des öffentlichen Raumes durch parkende Fahrzeuge und den hohen Anteil an Durchgangsverkehr führt zur Mindernutzung durch Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger. Es fehlen Aufenthaltsflächen und Freiräume, vor allem für die Bewohnenden.

Ziel ist es, sichere und attraktive Wegebeziehungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen sowie durch den zusätzlichen Einbau von Grünelementen die Aufenthaltsqualität insgesamt deutlich zu steigern. So können Begegnungs-, Aufenthalts- und Kommunikationstreffpunkte im Quartier geschaffen werden.

Fahrradstraße Hohenzollernstraße

Blau-grüne Infrastruktur

Bereits im Sommer 2021 konnte die Landeshauptstadt Saarbrücken den ersten von zwei Bauabschnitten der „Fahrradstraße Hohenzollernstraße“, zwischen dem Neumarkt und der Roonstraße für die Bürgerinnen und Bürger freigeben. Im Jahr 2024 soll die Fahrradstraße in einem zweiten Bauabschnitt bis zur Malstatter Straße erweitert werden.

Die Maßnahme „Fahrradstraße Hohenzollernstraße“ war ein erster Schritt. Daran anschließend, wird nun in allen Straßen des Quartiers der ruhende Verkehr zur Verkehrsberuhigung neu geordnet.

Der Einsatz von Grünelementen (sogenannte „blau-grüne Infrastruktur“) leistet einen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas sowie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, wie zukünftig häufiger auftretende Starkregenereignisse. Durch die die quartiersangepasste Neugestaltung der öffentlichen Flächen wird darüber hinaus die Aufenthaltsqualität im Quartier verbessert.

Wie kann ich mich beteiligen?

Die Planungen zur Gestaltung der beiden Quartiersplätze in der Gabelsbergerstraße und Neugeländstraße soll unter aktiver Einbindung der Anwohnenden und Anliegenden erfolgen. Erste Anregungen und Hinweise dazu wurden in der Informationsveranstaltung am 21. März 2024 aufgenommen.

Im Juli 2024 sind interaktive Workshop zur Platzgestaltung geplant. Die Ergebnisse sollen anschließend in einer rund zweiwöchigen Erprobungsphase getestet und anschließend evaluiert werden.

Über die Umsetzung des Vorhabens sowie den geplanten Bauablauf werden die Betroffenen am 28.08.2024 im Rahmen einer Informationsveranstaltung informiert. Diese findet am 28.08.2024 von 17.00-20.00 Uhr in der Sparkasse Saarbrücken- Hauptstelle, Neumarkt 17 statt.

Planung und Umsetzung des Teilprojekte

  • Was sind die wichtigsten Ziele des Teilprojektes?
    • Städtebauliche Aufwertung des Straßenraums zur Attraktivierung, Belebung und Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie Wegebeziehungen
    • Lückenschluss im bestehenden Radverkehrsnetz
    • Schaffung von Begegnungs-, Aufenthalts- und Kommunikationstreffpunkten im Quartier
    • Reduktion des Schadstoffausstoßes und der Lärmbelastung durch den motorisierten Individualverkehr
  • Welche Maßnahmen sind geplant?
    • Minimierung des Durchgangs-, Schleich- und Parksuchverkehrs durch:
      • Anpassung und Neuorganisation des Bewohnerparkens
      • Anpassung und Neuorganisation des Kurzzeitparkens
      • Optimierung der Einbahnstraßenregelungen
    • Schaffung von Grünelementen und blau-grüner Infrastruktur
    • Herstellung von durchgehender Radinfrastruktur sowie Installation von Radabstellanlagen
    • Schaffung von Freiräumen und kleinen Quartiersplätzen mit Aufenthaltsqualität
    • Schaffung von barrierefreien Querungsmöglichkeiten und Einbau von taktilen Leitsystemen in den Knotenpunktsbereichen
  • Was ist der aktuelle Stand im Teilprojekt?

    Mit den Vorplanungen wurde im Oktober 2023 begonnen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines öffentlichen Infomarktes am 21. März 2024 vorgestellt und die Rückmeldungen im Zuge der weiteren Planungen geprüft.

    Ziel ist es, die Entwurfsplanung bis Ende August 2024 abzuschließen. Eine Gremienbefassung soll im Herbst 2024 erfolgen. Im Anschluss folgen die Ausführungsplanung und Beauftragung der Bauleistungen.

    Bereits vorab werden Baumaßnahmen durch die Stadtwerke (zuständig u. a. für Gas- und Wasserleitungen) und den Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) (zuständig unter anderem für die Abwasserentsorgung) durchgeführt.

    Insgesamt wird mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren gerechnet Über den geplanten Bauablauf werden die Betroffenen voraussichtlich im Herbst 2024 informiert werden.

    Die weiteren Planungen zur Gestaltung der beiden Quartiersplätze in der Gabelsbergerstraße und Neugeländstraße soll unter aktiver Einbindung der Anwohnenden und Anliegenden erfolgen. Erste Anregungen und Hinweise dazu wurden in der Informationsveranstaltung am 21. März 2024 aufgenommen.

    Darüber hinaus sind im Juli 2024 interaktive Workshop zur Platzgestaltung geplant. Die Ergebnisse sollen anschließend in einer circa zweiwöchigen Erprobungsphase getestet und anschließend evaluiert werden.

Zeit und Kosten

  • Ab wann wird gebaut?

    Der geplante Baubeginn ist für Sommer 2025 vorgesehen. Bereits 2024 werden Baumaßnahmen durch die Stadtwerke (zuständig unter anderem für Gas- und Wasserleitungen) und den Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) (zuständig unter anderem für die Abwasserentsorgung) durchgeführt.

    Insgesamt wird mit einer gesamten Bauzeit von rund zwei Jahren gerechnet.

    Über den geplanten Bauablauf werden die Betroffenen voraussichtlich im Oktober 2024 informiert werden.

  • Was kostet die Maßnahme?

    Die Maßnahmen sind mit 4,7 Millionen Euro veranschlagt und umfassen Planungs- und Baukosten. Für diese veranschlagten Kosten gewährt der Bund eine Zuwendung bis maximal 50 Prozent und das Saarland eine Zuwendung bis maximal 10 Prozent. Eine genauere Kostenschätzung liegt erst nach Abschluss der dritten Leistungsphase des Planungsprozesses (Entwurfsplanung) vor.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie ist die geplante Verkehrsführung im Quartier?

    Verkehrserhebungen haben gezeigt, dass es sich bei circa 40 bis 50 Prozent aller Verkehre in der Hohenzollernstraße und 50 bis 60 Prozent der Verkehre in der Keplerstraße um Durchgangs- und Schleichverkehre handelt. Obwohl die Hohenzollernstraße eine Fahrradstraße ist, sind dort 15-mal so viele Kfz wie Fahrräder unterwegs.

    Durch eine neue Verkehrsführung werden die Einbahnregelungen so angepasst, dass die Durchgangs- und Schleich verkehre minimiert werden.

    • Umdrehen der Einbahnregelung in der Hohenzollernstraße zwischen Roon- und Keplerstraße
    • Umdrehen der Einbahnregelung in der Dragonerstraße
    • Umdrehen der Einbahnstraßenrichtung der Gutenbergstraße ab der Mathias-Iven-Straße
    • Freigabe der Keplerstraße im Begegnungsverkehr, um das Quartier zu erschließen
  • Entstehen durch die Freigabe der Keplerstraße im Begegnungsverkehr zusätzliche Verkehrsbelastungen?

    Obwohl die Keplerstraße aktuell eine Einbahnstraße ist, ist sie stark durch Durchgangs- und Schleichverkehre belastet. Im Zuge einer Verkehrserhebung wurde ermittelt, dass zwischen 50 und 60 Prozent aller Verkehre in der Keplerstraße Durchgangsverkehre sind, die zwischen Stengel- und Roonstraße abzukürzen.

    Um das zu verhindern, wird die Einbahnregelung in der Hohenzollernstraße zwischen Roonstraße und Keplerstraße umgedreht. So können die Autos zukünftig nicht mehr von der Keplerstraße in die Hohenzollernstraße in Richtung Roonstraße abbiegen. Durch das Unterbinden der Durchgangs- und Schleichverkehre, ist die Sorge, dass in der Keplerstraße zusätzliche Verkehrsbelastungen entstehen werden, unbegründet.

  • Was passiert mit den Parkplätzen?

    Das Quartier ist geprägt durch parkende Autos. Im Zuge der Maßnahme werden Parkplätze reduziert sowie die Kurzzeit- und Bewohnerparkplätze neu organisiert. Nur so kann auch Platz für Anderes geschaffen werden – wie zum Beispiel mehr Grün oder Aufenthaltsorte im Quartier.

  • Welche Rolle spielt die Begrünung?

    Aktuell gibt es nur sehr wenige Bäume im Quartier. In der Dragoner-, Kepler- und Gutenbergstraße stehen derzeit keine öffentlichen Bäume. Im gesamten Abschnitt der Hohenzollernstraße gibt es nur 17 Straßenbäume. Der Großteil dieser Bäume ist leicht bis mittelstark beschädigt und hat sehr schlechte Standortbedingungen. Es ist davon auszugehen, dass kein Baum eine dauerhafte Überlebenschance hat. Wir sehen daher vor, dem Thema Grün im Quartier einen viel höheren Stellenwert einzuräumen und den Bäumen bessere Standortbedingungen zu schaffen.

    Bei der Umgestaltung des Straßenraums und den Planungen der Grünelemente achten wir daher besonders darauf, dass der Niederschlag, der sich auf Gehwegen und im Straßenbereich sammelt, nicht über Rinnen und Abläufe in den Kanal geführt, sondern direkt in die Baumscheiben und Beete eingeleitet wird.

    Mit der Einleitung des Oberflächenwassers in die Grünflächen ergeben sich vielfältige Vorteile. Die Bäume sind im Sommer besser mit Wasser versorgt und können während Dürreperioden auf die im Untergrund gespeicherte Feuchtigkeit zurückgreifen. Gleichzeitig bieten die Baumscheiben und Beete eine Rückhalte- bzw. Einstaumöglichkeit bei Starkregen. Dadurch wird der Kanal entlastet und das Überflutungsrisiko minimiert.

    Im Fachjargon spricht man bei solchen Maßnahmen auch von „blau-grüner Infrastruktur“ und dem Prinzip der „Schwammstadt“.

  • Was passiert mit den Parkplätzen in der Gabelsberger- und Neugeländstraße?

    Im Quartier mangelt es an qualitätsvollen Aufenthaltsflächen und Freiräumen. Zudem sind viele private Flächen versiegelt und durch den ruhenden Verkehr geprägt. Aufenthaltsqualität und Grünelemente finden sich nur in wenigen Höfen. Zudem mangelt es im Stadtteil an Spielplätzen.

    Im Zuge der Anpassung der quartiersinternen Erschließung und der Neugestaltung des Straßenraumes im Luisenviertel sollen auch die beiden Parkplätze in der Gabelsberger- und Neugeländstraße umgestaltet werden. Beide werden derzeit als Parkplatz genutzt und bieten keine Aufenthaltsqualität für das Quartier.

    Dort sollen kleine Quartiersplätze entstehen, die zu neuen Orten der Begegnung, des Austauschs, der Erholung und des Spiels für verschiedene Altersgruppen werden. Gemeinsam mit den Anwohnenden vor Ort wollen wir diese Plätze in den kommenden Monaten neu gestalten.

     

  • Was wird für den Fahrradverkehr getan?

    Bereits im Sommer 2021 konnte die Landeshauptstadt Saarbrücken den ersten von zwei Bauabschnitten der „Fahrradstraße Hohenzollernstraße“, zwischen dem Neumarkt und der Roonstraße als erste Fahrradstraße Saarbrückens freigeben. Die Weiterführung der Fahrradstraße bis zur Malstatter Straße erfolgt ab Frühjahr 2024.

    Im Zuge der Umgestaltung des Straßenraums zugunsten der Anwohnenden sowie der Verlängerung der Fahrradstraße Hohenzollernstraße soll der Radverkehr im Luisenviertel durch zusätzliche Fahrradinfrastruktur wie zum Beispiel Abstellplätze oder Service-Stationen weiter gestärkt werden. Durch die Anpassung der Einbahnregelungen werden zukünftig weniger Autos durch das Quartier fahren.

  • Was wird für die Barrierefreiheit getan?

    Die teilweise sehr schmalen Gehwege werden so umgebaut, dass eine bequeme Nutzung mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl ermöglicht wird. Außerdem werden alle Querungsmöglichkeiten im Quartier barrierefrei umgestaltet. Die Knotenpunktsbereiche werden mit taktilen Leitsystemen im Boden ausgestattet.

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Bei Superbrücken handelt es sich um das Modellvorhaben »CongressCultureCity« im Bundesprogramm »Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung«.